Autoverkauf-zum-besten-Zeitpunkt

Wann sollte man sich vom Gebrauchten trennen?

In Deutschland wechseln jedes Jahr mehr als zehn Millionen Autos den Besitzer, davon sind etwa 7 Millionen Gebrauchtwagen und 3,5 Millionen Neuwagen. Immer eine schwierige Entscheidung für den Fahrzeugbesitzer: Ist der richtige Zeitpunkt für den Autotausch gekommen? Wo kann ich das meiste Geld für meinen Gebrauchten herausschlagen? Die Zeiten haben sich geändert: Das Durchschnittsalter der Pkw-Flotte lag in den 1970er-Jahren noch bei circa fünfeinhalb Jahren. Mittlerweile ist es auf über zehn Jahre angestiegen. Das kann vielleicht auch daran liegen, dass vielen Menschen einfach das Geld für den Kauf eines Neuwagens fehlt. Hauptsächlich aber zeigt es, dass die meisten aktuellen Fahrzeuge sehr zuverlässig sind: die Regel sind heutzutage 150.000 bis 200.000 Kilometer Laufleistung. Autos gaben in den 60ern teilweise schon nach etwa 100.000 Kilometern komplett den Geist auf.

Heutige Fahrzeuge – kaum typische Schwachpunkte

Der Pkw-Markt wird seit Jahren von ADAC Gebrauchtwagenexperten beobachtet. Regelmäßig analysieren Sie Mängel und testen beliebte Gebrauchte. Heute kann man sein Auto unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten sehr lange fahren – die Fachleute haben herausgefunden, dass es typische Schwachstellen eigentlich gar nicht mehr gibt. Eher sind es mangelhafte Bauteile oder vereinzelte Fehler in der Produktion, die für Probleme sorgen. Verständlich, denn: Bei 20.000 Einzelteilen, meistens vom billigsten Anbieter, da kann schon mal was schiefgehen. Auf Gebrauchtwagenportalen findet man solche Fehler oder Rückrufaktionen der Hersteller.

Wenn man den durchschnittlichen Wertverlust eines Autos betrachtet, kann man Folgendes feststellen: Direkt nachdem die Erstzulassung durchgeführt wurde, stürzt der Restwert regelrecht ab. Nach etwa zwei Jahren geht er dann in einen gleichmäßigen Sinkflug über. Weiter zeigen die Zahlen: Jemand, der seinen Neuwagen bereits nach fünf Jahren ersetzt, macht ein ziemlich schlechtes Geschäft, etwa 65 Prozent Verlust sprechen hier eine deutliche Sprache. Sehen Sie zum Vergleich: In den fünf Folgejahren beträgt der Wertverlust insgesamt bloß noch 25 Prozent.

Reparaturen lohnen sich meist auch bei älteren Autos

Die Reparaturkosten steigen irgendwann spürbar. Dies ist für viele Autobesitzer der Anlass, an einen Neuwagen zu denken. Doch das ist ein typischer Denkfehler, beobachten Experten, denn: Auch wenn es Geld und Nerven kostet, meist rechnen sich selbst bei acht Jahre alten Autos Reparaturen für ein paar hundert Euro. Wird es dagegen deutlich teurer, lohnt es sich besser nachzurechnen. Denn: Der Verkaufswert des Wagens wird durch Reparaturen nicht erhöht.

Als Faustregel gilt: Macht die Reparatur mehr als die Hälfte des Restwerts aus, ist es in jedem Falle besser, den Schaden nicht reparieren zu lassen, sondern den Wagen zu verkaufen. Wer hierauf trotzdem noch viel Geld in den Alten steckt, sollte ihn dann aber auch wirklich bis zum bitteren Ende behalten.

Ein frischer TÜV bringt beim Verkauf richtig Geld

Regelmäßig durchgeführte Inspektionen sind immer immens wichtig. Die ADAC Technikexperten halten nichts davon, aus Sparsamkeit darauf bei alten Autos zu verzichten. Einerseits, weil ein Gespräch mit dem Automechaniker Hinweise auf vielleicht anstehende, wirklich teure und sich nicht lohnende Reparaturen liefern kann. Andrerseits, weil Inspektionen für die Sicherheit Ihres Wagens unverzichtbar sind. Genau wie der Gebrauchtwagen-Check des ADAC.

Eine frische Hauptuntersuchung schätzen Käufer immer. Auch wenn der Restwert des PKWs laut Tabelle an der Nulllinie kratzt: Das kann mitunter bis zu 2000 Euro bringen. Schönheitsreparaturen haben dagegen keinen Einfluss auf den Wert. Steinschläge in der Motorhaube oder Kratzer im Lack sind in den Richtpreisen nämlich bereits einkalkuliert.

Sieben Tipps zum Autoverkauf

Es ist schon eine heikle Angelegenheit, ein Auto zu verkaufen. Nur unter Berücksichtigung einiger Ratschläge und mit entsprechender Vorbereitung bekommen Sie einen wirklich fairen Preis und tätigen außerdem einen rechtssicheren Verkauf. Diese sieben Tipps sollen Ihnen helfen, ein Auto ohne Probleme zu verkaufen.

1. Guter Zustand

Ihr Auto sollte für eine Verkauf in einem einwandfreien technischen Zustand sein. In einer Autowerkstatt oder in ADAC Prüfstellen kann man sich den technischen Zustand eines Autos bescheinigen lassen. Schönheitsmängel, die den Verkaufspreis nur unnötig nach unten drücken, sollten dringend ausgebessert werden. Idealerweise sollten auch Kratzer im Lack entfernt und die Felgen gereinigt werden; das Auto vor dem Verkauf zu polieren ist ebenfalls anzuraten. Denn so macht es auch auf Bildern eine gute Figur.

2. Wo soll verkauft werden?

Beim Händler geht es bekanntermaßen am schnellsten, allerdings werden Sie dort voraussichtlich nicht den besten Preis erzielen können. Wer sein Auto privat verkauft, kann meinst mehr Geld herausschlagen. Sie können hierzu online oder in der Zeitung Inserate aufgegeben. Zusätzlich dazu kann ein ausgedrucktes Inserat im Wagen gut sichtbar aufgehängt werden. So haben auch Passanten die Möglichkeit zu sehen, dass Sie Ihre Autorin verkaufen wollen.

3. Der Wert eines Autos

 Ähnliche Gebrauchtwagen sind ein guter Anhaltspunkt. Achten Sie darauf, dass die Fahrzeuge auch hinsichtlich Baujahrs, Motorisierung, Ausstattung und Laufleistung vergleichbar sind.

4. Das perfekte Inserat – Wie muss es aussehen?

 Die Ausstattung des PKWs sollte so genau wie möglich angegeben werden. Ein aussagekräftiger, aber kurzer Text betont die Vorteile des Autos, zum Beispiel: wenige Kilometer, umfangreiche Ausstattung, top gepflegt, besondere Felgen etc. Aber auch Mängel und Schäden werden in der Beschreibung klar und deutlich angegeben. Pflicht ist die Information darüber, wann die letzte Hauptuntersuchung war. Sollte das Auto kurz vor Verkauf in der Werkstatt gewesen sein, sollte dies ebenfalls mit hinzugefügt werden. Wertsteigernd sind Details wie neue Bremsen. Potenzielle Käufer erhalten durch viele, aussagekräftige Fotos einen guten Eindruck vom Wagen.

5. Aussagekräftige Bilder

Bilder sagen oft mehr als tausend Worte: Allerdings muss Ihr Auto für gute Fotos sehr sauber sein – dem Lack verpassen Sie am besten eine Politur. Achten Sie darauf, das Fahrzeug aus unterschiedlichen Perspektiven zu fotografieren. Der Innenraum sollte auf einigen Detailaufnahmen festgehalten werden, ebenso hochwertige Ausstattungsdetails und der Kilometerstand. Sollte das Auto Mängel haben, werden diese ebenfalls auf den Fotos für das Inserat festgehalten. Denn dies bedeutet Ehrlichkeit und schafft Vertrauen beim Käufer.

6. Die Probefahrt

Einen potenziellen Käufer sollten Sie unbedingt eine Probefahrt machen lassen. Wir raten Ihnen aber dazu, sich, bevor es losgeht den Führerschein des Käufers zeigen zu lassen. Fahren Sie bitte unbedingt bei der Probefahrt mit oder aber Sie lassen sich ein ausreichendes Pfand für die Dauer der Probefahrt geben. Wenn das Auto bereits abgemeldet ist, bekommen Sie an der zuständigen Zulassungsstelle ein Kurzzeitkennzeichen.

7. Der Verkauf

Haben Sie einen Käufer gefunden, wird ein Kaufvertrag abgeschlossen. Der ADAC zum Beispiel bietet einen Musterkaufvertrag zum Ausdrucken an. Normalerweise meldet der neue Besitzer Ihr altes Auto ab. Wenn Sie jedoch sichergehen möchten, melden Sie das Auto einfach vor dem Verkauf ab. Dann kann es der Käufer entweder mit einem Überführungskennzeichen oder auf einem Anhänger mitnehmen.

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