Sicherheit und Betrug beim Fahrzeugverkauf

Klassische Betrugsmaschen beim Fahrzeugverkauf

Ein gebrauchtes Auto online per Inserat zu verkaufen ist normalerweise sehr sicher und viele der Kaufinteressenten sind – wie Sie selbst – seriös. Aber auch hier gibt es durchaus schwarze Schafe. Wie Sie Betrugsmaschen erkennen können und Ihren Pkw-Verkauf sicher abwickeln, lesen Sie hier in diesem Ratgeber. In vielen Fällen läuft ein privater Gebrauchtwagen-Verkauf problemlos ab. Trotzdem gibt es auch hier immer wieder Fälle, in denen der Verkäufer auf einen Betrüger reinfällt. Die Tipps und Tricks in diesem Ratgeber helfen Ihnen seriöse von unseriösen Interessenten zu unterscheiden sowie passende Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen.

1. Der aufdringliche Interessent

Der potenzielle Käufer möchte von der sicheren AutoScout24-Plattform zu SMS, E-Mail oder Whatsapp wechseln. In dem folgenden Verlauf der Kommunikation ändert der angebliche Interessent dann plötzlich seine Meinung und will beispielsweise andere Zahlungsmodalitäten vereinbaren. Der Auto-Verkäufer wird dazu genötigt, dies zu bestätigen.
Auf das sollten Sie bei potenziellen Käufern besonders achten:

• Das Bauchgefühl: Die Person muss einen guten ersten Eindruck bei Ihnen hinterlassen. Hören Sie hierbei auf Ihr Bauchgefühl.
• Informationen einholen: Nicht nur die Telefonnummer sollten Sie sich geben lassen, sondern auch weitere Informationen über den Interessenten, wie beispielsweise Festnetznummer und Wohnort.
• Merkwürdige Diskussionen: Sollte der Interessent schon bei dem ersten Treff, den Preis des Fahrzeugs drücken wollen oder das Fahrzeug sogar schlecht reden, sollten Sie das Treffen sofort beenden. Dies ist kein normaler Verlauf bei einem Privatverkauf.

Empfehlung:

Sie sollten auf Ihr Bauchgefühl hören und nicht auf Forderungen eingehen, wenn Sie mit diesen nicht einverstanden sind oder Sie sich unter Druck gesetzt fühlen. Möchten Sie beim Fahrzeugverkauf auf Nummer sicher gehen, kommunizieren Sie unbedingt über AutoScout24 oder telefonieren Sie persönlich mit dem potenziellen Käufer.

2. Die Phishing-Methode

Beim sogenannten Phishing fälscht der Betrüger E-Mails, SMS oder Webseiten von zumeist seriösen und bekannten Unternehmen. Diese wirken dann für den Laien täuschend echt, was sie umso gefährlicher macht. Denn in den Nachrichten werden die Verkäufer aufgefordert, persönliche und vertrauliche Daten einzugeben. Beispielsweise personenbezogene Nutzerdaten oder Kontoverbindungen. Via SMS werden Nutzer oft aufgefordert kostenpflichtige Rückrufnummern  zu kontaktieren.

Seriöse Unternehmen würden in E-Mails oder SMS niemals die Eingabe von persönlichen oder geheimen Daten verlangen. Verschieben Sie die Nachricht umgehend in den Spam-Ordner oder löschen Sie sie gleich. Weist die E-Mail-Adresse des Absenders ungewöhnliche Merkmale oder kryptische Zeichen auf, ist dies ein weiterer Hinweis für eine Phishing-Nachricht. Nicht verwechseln: Die E-Mail-Adresse ist nicht immer  gleichzusetzen mit dem angezeigten Absender-Namen.

Achtung ist geboten: Wenn Sie Ihr Auto bei AutoScout24 inserieren, werden Sie bei der Registrierung nur dazu aufgefordert Ihre E-Mail-Adresse zu bestätigen. Sollten Sie im Nachhinein weitere Aufforderungen oder Nachrichten mit Anhang bekommen, löschen Sie diese bitte unverzüglich bzw. verschieben Sie diese in den Spam-Ordner. Sie dürfen die Anhänge auf keinen Fall öffnen, denn so können Trojaner auf Ihr Smartphone oder Ihren Computer gelangen.

Empfehlung:

Löschen oder verschieben Sie die E-Mail in den Spam-Ordner, wenn  diese Ihnen unseriös wirkt. Nehmen Sie im Zweifelsfall mit den AutoScout24-Kundenservice Kontakt auf.

3. Der potenzielle Käufer aus dem Ausland

Ist ein Interessent schon beim Erstgespräch mit dem Preis des Gebrauchtwagens einverstanden, klingt das oft nicht nur zu schön um wahr zu sein, sondern ist es oft auch. Sollte dazu der Interessent, der sich gerade im Ausland befindet, auch noch anbieten, zusätzlich die Abholung via Exportliste oder Spedition zu organisieren und den Verkauf über eine Vermarktungsfirma abzuwickeln, müssen Sie die Kommunikation sofort abbrechen. Viele Informationen wirken zwar auf den ersten Blick gut und seriös, sind aber oft gefälscht und eine Bezahlung erfolgt erst gar nicht.

Empfehlung:

Bekommen Sie für Ihr Auto-Inserat ähnliche Anfragen, dann reagieren Sie am besten gar nicht erst darauf.

4. Versicherungsbetrug

Nachdem ein Kraftfahrzeug im Internet inseriert wurde, meldet sich ein angeblicher Inserent und fragt nach der Versicherung des Verkäufers, um die Kosten für sich besser bewerten zu können. Dabei stellt er ihm auch die Frage nach seiner Adresse. Besonders problematisch wird es dann, wenn das Nummernschild auf den Fotos zu erkennen ist. Diese Information kann ein Betrüger nämlich verwenden, um bei der Versicherung des Verkäufers einen Schaden einzureichen und mit der Rechnung einer unseriösen Werkstatt abzurechnen. Der Verkäufer erfährt meistens erst davon, wenn der Schadensfall schon lenkst abgeschlossen ist.

Empfehlung:

Sie dürfen keine persönlichen Daten an Dritte herausgeben. Besonders wichtig: Passen Sie bitte zusätzlich darauf auf, Ihre Nummernschilder auf Fotos unkenntlich zu machen.

5. Bezahlung aus dem Ausland

Beim Scheckbetrug schickt der Interessent aus dem Ausland einen Scheck mit einem höheren Betrag als normal vereinbart an den Verkäufer. Das zu viel bezahlte Geld, soll dann bei der Abholung in bar oder nach der Verschiffung über eine ausländische Bank ausgeglichen werden. Doch unmittelbar nach dem Verkauf platzt der Scheck und der Verkäufer hat kaum eine Möglichkeit, sein Geld zu erhalten.

Beim Kontozugriff finden bei der Bezahlung aus dem Ausland die Überweisung kleinerer Geld-Beträge auf das Konto des Verkäufers statt. Die Betrüger vertuschen das als Überprüfungsverfahren einer ausländischen Bank, versuchen aber dabei, auf das Konto des Verkäufers Zugriff zu erhalten. Der Konto-Inhaber muss dann die Höhe des Betrags mitteilen oder den Code im Verwendungszweck angeben. Diese Angaben nützen die Betrüger allerdings dazu, ein Konto bei einem Online-Bezahldienst zu eröffnen und so unkomplizierten Zugriff auf das Bankkonto zu erhalten, ohne dass es der Verkäufer gleich mitbekommen.

Empfehlung:

Der private Pkw-Verkauf ist klassischerweise ein Bargeld-Geschäft. Sie sollten daher auf eine bargeldlose Bezahlung gar nicht erst eingehen.

6. Schadensfall nach dem Verkauf

Nach der Kaufabwicklung des Fahrzeugs meldet sich ein angeblicher Bekannter des Käufers, der sich gerade im Ausland im Urlaub befindet, beim Verkäufer. Dieser informiert den Verkäufer über einen angeblichen Schadensfall an dem verkauften Auto. Laut dem Bekannten war der Schaden bereits beim Verkauf bekannt, weshalb der Verkäufer nun die Kosten für die Auto-Reparatur auf ein ausländisches Bankkonto überweisen soll. Hierbei geht es um einen klassischen Trickbetrug. Der vermeintliche Bekannte hat den gesamten Verkaufsvorgang von Anfang bis Ende online mitverfolgt, während der eigentliche Käufer von dem Vorgang gar nichts wusste.

Empfehlung:

Falls Sie eine solche Anfrage bekommen, bewahren Sie Ruhe und versuchen Sie, Ihren Käufer persönlich zu erreichen. So sollte der Sachverhalt zugig und einfach geklärt werden können.

Sicherheit beim Pkw-Verkauf

1. Besichtigung und Probefahrt des Fahrzeugs

Überfälle oder Betrug bei Fahrzeugbesichtigungen kommen zwar nicht so oft vor, trotzdem ist es ratsam, zu Ihrer eigenen Sicherheit die folgenden Tipps hierfür zu beachten:

Bei der Terminvereinbarung:

  • Zeit: Vereinbaren Sie Besichtigungstermine ausschließlich tagsüber, wenn es draußen belebt und hell ist.
  • Ort: Als Verkäufer müssen Sie den Ort wählen. Am besten geeignet sind öffentliche Plätze, wie beispielsweise Parkplätze von großen Einkaufszentren. Lassen Sie sich nicht auf Treffen in abgelegenen Wegen oder Tiefgaragen ein.
  • Begleitung: Am besten bitten Sie einen Freund oder Bekannten, Sie zu dem Treffen zu begleiten. Sie sollten zum Termin niemals alleine gehen.

Bei der Probefahrt:

  • Fahrerlaubnis: Vor der Probefahrt sollte sich der potenzielle Käufer bei Ihnen ausweisen sowie seinen Führerschein vorzeigen. Fährt ein Interessent ohne gültige Fahrerlaubnis mit Ihrem Auto, können Sie dafür gesetzlich belangt werden.
  • Probefahrtvereinbarung: Klären Sie den potenziellen Käufer über die Probefahrtvereinbarung auf und lassen Sie diese am besten vor Fahrtantritt von ihm unterschreiben.
  • Pfand: Falls Sie aus irgendwelchen Gründen selbst nicht mitfahren, lassen Sie sich ein Pfand, wie beispielsweise den Reisepass oder Personalausweis, für die Dauer der Probefahrt aushändigen.
  • Dauer: Vereinbaren Sie unbedingt ein Zeit Limit für die Probefahrt.

 

2. Bezahlung und Kraftfahrzeugübergabe

Sie konnten sich mit dem Käufer einigen? Herzlichen Glückwunsch, damit sind Sie dem Ziel schon einen erheblichen Schritt näher gekommen! Auch zur Bezahlung und zur Fahrzeugübergabe müssen Sie auf jeden Fall wieder in Begleitung erscheinen und größere Bargeld-Summen in Ruhe zählen und auf Echtheit prüfen, um nicht auf Falschgeld hereinzufallen.

Bezahlung: Am sichersten ist die Geldübergabe direkt bei einer Bank, denn auf diese Weise sind Sie in der Lage, den Betrag einfach einzuzahlen. Auch dafür ist ein Begleiter sinnvoll, der in der Zwischenzeit beim Fahrzeug wartet. Vermeiden Sie bei einem Privatverkauf auch unbedingt unübliche Zahlungsmethoden, wie einen bargeldlosen Transfer. Fahrzeug- und Geldübergabe gehen in der Regel immer Hand in Hand.

Autoübergabe:

Um ein Überführungs-Nummernschild beantragen zu können, benötigt der Käufer eine Kopie der Zulassungsbescheinigung Teil I (ehemals als Fahrzeugschein bekannt). Diese können Sie ihm persönlich als Wertpapier zusenden, bitte vermeiden Sie jedoch aus Sicherheitsgründen dringend den digitalen Weg. Die Original-Dokumente sollten bis zum Vertragsabschluss und damit bis zur Pkw-Übergabe in Ihrem Besitz verbleiben. Durch das Signieren des Kfz-Kaufvertrags durch den Käufer und durch Sie als Verkäufer tritt dieser in Kraft. Es ist empfehlenswert, den Vertrag immer schriftlich abzuschließen.

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