Kaufvertrag Kraftfahrzeug

Gekauft wie gesehen: Was steckt dahinter?

Insbesondere beim Privatkauf und -verkauf von gebrauchten Fahrzeugen wird häufig die Formulierung „gekauft wie besichtigt“ in den Kaufvertrag aufgenommen…

Gekauft wie gesehen: Die Bedeutung verstehen

Diese Formulierung zielt darauf ab, den privaten Verkäufer von jeglicher Haftung zu entbinden. Die genaue Bedeutung dieser Klausel und ihre rechtliche Wirksamkeit werden in diesem Artikel erläutert.

Die Bedeutung der Klausel „gekauft wie gesehen“ im Kaufvertrag

Die Formulierung „gekauft wie gesehen“ in einem Kaufvertrag bedeutet, dass der Käufer das Fahrzeug erwirbt, nachdem er offensichtliche Mängel bei der Besichtigung oder Probefahrt wahrgenommen hat. Dabei ist es nicht erforderlich, dass der Käufer ein Fachmann ist, da es sich um Mängel handelt, die für einen Laien leicht erkennbar sind und normalerweise ohne die Einschaltung eines Sachverständigen identifiziert werden können. Zu solchen offensichtlichen Mängeln gehören beispielsweise:

  • Beschädigte Fenster, beispielsweise durch Steinschläge.
  • Dellen, Kratzer, Schrammen oder Beulen an Karosserie.
  • Defekte Elektroteile wie der Sitzheizung oder die Klimaanlage.

Neben der Formulierung „gekauft wie gesehen“ sind auch Varianten wie „gekauft wie besehen“ oder „gekauft wie besichtigt“ oder „gekauft wie Probe gefahren“ in Kaufverträgen üblich. Aus rechtlicher Sicht besteht jedoch kein Unterschied zwischen diesen Formulierungen.

Der Ausschluss der Gewährleistung im Zusammenhang mit der Klausel im Kaufvertrag

Die Klausel „gekauft wie gesehen“ schließt nicht automatisch die Gewährleistung aus. Diese Formulierung bezieht sich lediglich auf offensichtliche Mängel des Fahrzeugs, die bei der Besichtigung oder Probefahrt erkennbar sind. Falls später festgestellt wird, dass beispielsweise der Kilometerstand manipuliert wurde oder das Fahrzeug in einen Unfall verwickelt war, haftet der Verkäufer auch nach dem Verkauf. Hier sind einige weitere Beispiele für solche Fälle:

  • Hoher Ölverbrauch
  • Falsche Umweltplakette angebracht
  • Getriebeschaden
  • Undichte Dichtungen oder Leitungen.

Sollten derartige Mängel erst nach dem Kauf entdeckt werden, steht die Rechtsprechung auf Seiten des Käufers. Dies gilt selbst dann, wenn der Verkäufer von dem Mangel keine Kenntnis hatte, da er beispielsweise auf den Vorbesitzer des Fahrzeugs zurückzuführen ist. Wenn ein privater Verkäufer jedoch die Gewährleistung im Kaufvertrag ausschließt, haftet er nur im Falle von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit, wenn er beispielsweise wissentlich einen Schaden verschwiegen oder falsche Angaben gemacht hat.

Hinweis:

Es ist wichtig zu beachten, dass gewerbliche Verkäufer die Gewährleistung im Kaufvertrag nicht ausschließen können. Sie können lediglich die sogenannte Sachmängelhaftung von zwei auf ein Jahr verkürzen, und das gilt nur für gebrauchte Fahrzeuge, nicht für Neuwagen.

Käuferrechte im Fall späterer Beanstandungen

Symbolisch Käuferrecht

Im Falle einer späteren Reklamation, bei der der Käufer einen versteckten Mangel nachweisen kann, stehen ihm verschiedene Rechte zur Verfügung:

  • Minderung des Kaufpreises: Wenn die beiden Nachbesserungsversuche fehlschlagen, hat der Käufer das Recht, den Kaufpreis zu mindern. Dies kann entweder durch eine Einigung zwischen den Parteien oder durch die Festlegung eines Betrags durch einen Sachverständigen erfolgen. Dabei wird der ursprünglich vereinbarte Kaufpreis entsprechend reduziert, um den Wertverlust des Fahrzeugs aufgrund des Mangels auszugleichen.
  • Schadensersatz: Neben dem Rücktritt kann der Käufer auch Schadensersatzansprüche geltend machen, wenn nachweislich vorsätzliches Handeln des Verkäufers vorliegt. Dies kann beispielsweise Fahrt- oder Übernachtungskosten umfassen, wenn das Fahrzeug liegen bleibt oder repariert werden muss.
  • Rückabwicklung: Eine weitere Möglichkeit besteht darin, vom Kaufvertrag zurückzutreten, wenn die Nacherfüllung durch den Verkäufer fehlschlägt oder verweigert wird. Der Rücktritt ermöglicht die Rückabwicklung des Kaufs, wobei das Auto an den Verkäufer zurückgegeben wird, und der Käufer erhält die Kaufsumme zurückerstattet.
  • Reparatur oder Ersatz: Die Nacherfüllung verlangt, dass der Verkäufer den Mangel beseitigen muss. Ist dies nicht möglich, kann alternativ ein vergleichbares Ersatzfahrzeug angeboten werden. In Fällen von privaten Verkäufern ist die Bereitstellung eines Ersatzfahrzeugs eher unwahrscheinlich. Der Verkäufer hat normalerweise zwei Versuche zur Nachbesserung innerhalb einer vom Käufer gesetzten Frist, beispielsweise 14 Tagen.

Die Auswahl einer rechtssicheren Formulierung im Kaufvertrag

Um in einem Kaufvertrag rechtssichere Formulierungen zu verwenden, insbesondere im Hinblick auf Mängel und die Gewährleistung, empfiehlt es sich, die folgenden Aspekte zu beachten:

  1. Vollständige Auflistung von Mängeln: Im Kaufvertrag sollten alle bekannten Mängel des Fahrzeugs ausführlich aufgeführt werden. Dazu gehören sowohl offensichtliche als auch versteckte Mängel. Eine genaue Beschreibung der Mängel, einschließlich deren Zustand und Auswirkungen, kann dazu beitragen, Missverständnisse und Streitigkeiten zu vermeiden.
  2. Ausschluss der Gewährleistung: Es sollte klar und deutlich im Vertrag festgehalten werden, dass die Gewährleistung für das Fahrzeug ausgeschlossen wird. Eine Formulierung könnte wie folgt lauten: „Das Kraftfahrzeug wird unter Ausschluss der Sachmängelhaftung verkauft.“ Dieser Ausschluss gilt jedoch nicht im Falle von arglistiger Täuschung.
  3. Verweis auf bekannte Mängel: Zusätzlich zur allgemeinen Ausschlussklausel sollte im Vertrag vermerkt werden, dass der Käufer Kenntnis von den aufgelisteten Mängeln hat und diese akzeptiert. Zum Beispiel: „Der Käufer bestätigt, dass ihm alle aufgeführten Mängel bekannt sind und er den Kaufvertrag trotz dieser Mängel abschließt.“
  4. Hinweis auf arglistige Täuschung: Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass im Falle von arglistiger Täuschung seitens des Verkäufers die Gewährleistungsausschlüsse nicht gelten. Dies sollte im Vertrag klar festgehalten werden, um die Rechte des Käufers zu wahren.
  5. Beweislast: Beachte, dass im Falle von arglistiger Täuschung der Käufer in der Beweispflicht liegt. Das bedeutet, dass der Käufer nachweisen muss, dass der Verkäufer wissentlich einen Mangel verschwiegen oder falsche Angaben gemacht hat.

Wesentliche Informationen für den Kaufvertrag eines Gebrauchtwagens

Mann hält Kaufvertrag in den Händen

Im Kaufvertrag eines gebrauchten Autos sollten sämtliche folgenden Angaben erfasst werden:

  • Herkunft (Import oder Inland)
  • Baujahr des Fahrzeugs
  • Farbton und Art der Lackierung
  • Schadstoffklasse gemäß den Vorschriften
  • Verwendeter Kraftstofftyp
  • Gesamtfahrleistung in Kilometern
  • Anzahl der Türen am Fahrzeug
  • Modell des Fahrzeugs (Fahrzeugidentifikationsnummer)
  • Technische Spezifikationen des Fahrzeugs
  • Anzahl der bisherigen Fahrzeughalter
  • Datum der Erstzulassung
  • Aufzeichnung über etwaige festgestellte Mängel und Beschädigungen
  • Hinweise auf mögliche frühere Unfallschäden
  • Veränderungen oder Modifikationen am Fahrzeug, einschließlich Lackierung, Fahrwerk oder Motor
  • Informationen über technisch einwandfrei funktionierende Komponenten im Fahrzeug
  • Vorhandenes integriertes Zubehör
  • Jegliches zusätzliche Zubehör, das mit dem Fahrzeug geliefert wird

Schritte für den Geschädigten im Falle von Problemen oder Beschwerden

Hier sind die wichtigsten Schritte, die Sie im Falle von Problemen oder Beschwerden einleiten können:

Schritt Beschreibung Wichtige Überlegungen Empfehlungen
Dokumentation Festhalten von Mängeln mit Fotos, Videos und schriftlichen Beschreibungen. Sorgfältige und umfassende Dokumentation ist entscheidend. Zeigen Sie alle Mängel klar und deutlich. Beweise sind wichtig.
Kontakt zum Verkäufer Schriftliche Kommunikation über festgestellte Mängel und Lösungssuche. Klare und höfliche Kommunikation erleichtert die Lösungsfindung. Setzen Sie Fristen für eine angemessene Reaktion.
Nachbesserung Wenn der Verkäufer bereit ist, die Mängel zu beheben, ihm die Gelegenheit geben. Prüfen Sie die Qualität der Reparaturen. Gewähren Sie ausreichend Zeit für die Reparaturen.
Rechtliche Beratung Rechtliche Unterstützung in Anspruch nehmen, um Optionen zu klären. Rechtliche Expertise ist unerlässlich. Wählen Sie einen spezialisierten Anwalt für Verbraucherrechte.
Rücktritt vom Vertrag Bei erheblichen, nicht behebbaren Mängeln, Rückabwicklung des Kaufs verlangen. Klären Sie die Bedingungen für den Vertragsrücktritt. Dokumentieren Sie den Rücktritt schriftlich.
Schadensersatz Geltendmachung von finanziellen Verlusten aufgrund der Mängel. Ermitteln Sie die genaue Höhe des Schadens. Bewahren Sie alle relevanten Belege auf.

Tipp:

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Fazit

Im Falle einer „gekauft wie gesehen“-Klausel im Kaufvertrag beim privaten Autokauf ist es für Käufer ratsam, Mängel vor dem Vertragsabschluss sorgfältig zu prüfen, da nachträgliche Gewährleistungsansprüche begrenzt sein können. Ein interessanter Punkt ist jedoch, dass selbst mit dieser Klausel der Verkäufer bei arglistiger Täuschung haftbar sein kann, wenn er wissentlich Mängel verschwiegen oder falsche Angaben gemacht hat. Daher ist es für Verkäufer wichtig, transparent zu sein und etwaige Mängel im Vertrag zu vermerken, um rechtliche Konflikte zu vermeiden.

FAQ:

Wie lange besteht die Möglichkeit, ein privat gekauftes Auto zurückzugeben?
Beim Kauf von einem gewerblichen Händler besteht in bestimmten Fällen das Recht auf Rücktritt, insbesondere nach dem Auftreten eines Mangels innerhalb der Gewährleistungsfrist von mindestens einem Jahr, jedoch in der Regel zwei Jahren. Im Privatverkauf kann die Gewährleistung vertraglich ausgeschlossen werden, wodurch der Käufer nur bei arglistig verschwiegenen Mängeln eine Handhabe hat. Die Rückabwicklung des Kaufs ist möglich, wenn der Verkäufer nicht in der Lage ist oder sich weigert, die Mängel zu beheben oder Ersatz bereitzustellen.

Gibt es beim Kauf eines Gebrauchtwagens von privat ein Rückgaberecht?
Im Fall von nach dem Kauf auftretenden Mängeln, die bereits vor Vertragsunterzeichnung vorhanden waren und von Laien nicht erkennbar waren, besteht die Möglichkeit, vom Kaufvertrag zurückzutreten. Dies trifft zu, wenn der Verkäufer die aufgetretenen Mängel nicht beheben kann oder verweigert. In diesem Fall wird der Kauf rückabgewickelt, das Auto geht zurück an den Verkäufer, und der Käufer erhält eine Rückerstattung des Kaufpreises.

Welche Informationen sollte man in den Kaufvertrag bei einem privaten Autoverkauf aufnehmen?
Im Kaufvertrag sollten sämtliche Mängel des Fahrzeugs ausführlich dokumentiert werden. Zusätzlich ist es empfehlenswert, als Verkäufer die Gewährleistung auszuschließen, um später nicht mit Gewährleistungsansprüchen konfrontiert zu werden. Dies schützt beide Parteien vor möglichen Missverständnissen und rechtlichen Auseinandersetzungen.

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