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Manchmal führt kein Weg daran vorbei: Wenn der Wagen beim TÜV durchrasselt oder in einen Unfall verwickelt wurde, ist die Verschrottung eines KFZ oft die letzte Möglichkeit, um das Fahrzeug loszuwerden. Rund eine halbe Million Schrottautos werden in Deutschland pro Jahr der Autoverwertung zugeführt. Zertifizierte Entsorgungsbetriebe legen das Schrottfahrzeug fachgerecht und umweltschonend trocken, entnehmen noch brauchbare Teile und führen das “ausgeschlachtete” Fahrzeug anschließend dem Autorecycling zu. Dem Fahrzeugbesitzer fallen für die KFZ-Entsorgung nicht zwingend Kosten an, diese übernehmen meist die Entsorgungsbetriebe. Doch manchmal lässt sich das vermeintliche Schrottauto noch gewinnbringend verkaufen. Es kann sich daher auszahlen, eine professionelle Wertermittlung des Gebrauchtwagens vornehmen zu lassen. Wie eine Autoverwertung abläuft und was es eigentlich mit dem Wertverlust eines Wagens auf sich hat, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Auto kostenlos verwerten: Wie geht das?

So sehr das Herz manch eines Fahrzeugbesitzers an seinem Wagen hängt – manchmal ist eine Reparatur einfach nicht mehr wirtschaftlich. Wenn ein Fahrzeug nicht mehr verkehrssicher ist oder an Zuverlässigkeit zu wünschen übrig lässt, ist es ein Fall für die Autoverwertung. Für den Fahrzeugbesitzer muss die KFZ-Entsorgung weder mit Aufwand noch mit Kosten verbunden sein: Viele Entsorgungsbetriebe bieten einen Rundum-Service an, indem sie das Schrottauto kostenlos abholen und darüber hinaus sämtliche Formalitäten übernehmen, wie etwa die Abmeldung bei der Zulassungsstelle oder die Ablösung von Kredit- und Leasingverträgen. Es reicht also, anzurufen und einen Termin zu vereinbaren, an dem das Schrottfahrzeug abgeholt wird.

Bei der Autoverwertung werden zunächst Batterien, Öle und Kühlmittel durch geschultes Fachpersonal entnommen und ordnungsgemäß entsorgt. Nach der Trockenlegung werden noch verkaufsfähige Gebrauchtteile demontiert, wie etwa Motorkomponenten und Getriebe, manchmal auch Teile der Innenausstattung. Das ausgeschlachtete Fahrzeug wird anschließend dem Autorecycling zugeführt. Dazu werden Karosserie, Kunststoffanteile und Elektrik voneinander getrennt und – soweit möglich – wieder in den Rohstoffkreislauf eingeführt. Die Karosserie wird meist in einer Schredderanlage zerkleinert, den dabei entstehenden Schrott nutzt man beispielsweise in der Stahlindustrie.

Autoverschrottung: Was soll man beachten?

Laut Altfahrzeugverordnung dürfen nur zertifizierte Entsorgungsfachbetriebe die Verschrottung eines KFZ übernehmen. Man sollte daher unbedingt darauf achten, sein Schrottfahrzeug einem seriösen Betrieb zu überlassen, der die Autoverwertung ordnungsgemäß durchführt. Leider kommt es immer wieder vor, dass Altfahrzeuge weiterverkauft werden, beispielsweise nach Osteuropa oder Übersee, ohne dass sie zuvor fachgerecht trockengelegt wurden. Der Fahrzeughalter kann in solchen Fällen prinzipiell haftbar gemacht werden, was unangenehme Geldstrafen nach sich zieht. Seriöse Autoverwerter stellen dem Fahrzeugbesitzer unmittelbar nach Annahme des Schrottfahrzeugs einen Verbleibsnachweis aus, der die ordnungsgemäße KFZ-Entsorgung belegt. Diesen Entsorgungsnachweis sollte man daher unbedingt aufbewahren.

Wenig ratsam ist es übrigens auch, das Schrottauto am Straßenrand oder in der freien Natur einfach sich selbst zu überlassen. Aus dem Fahrzeug austretende Öle und andere Betriebsflüssigkeiten sind hochgradig umweltbelastend, für den entstehenden Schaden wird in der Folge der Fahrzeughalter zur Verantwortung gezogen. Jedes Altfahrzeug muss daher unbedingt einem fachgerechten Autorecycling zugeführt werden.

Neuwagenkauf: Sofortiger Wertverlust ab Autoanmeldung

Bis aus einem Neuwagen ein Schrottauto wird, hat das Fahrzeug – hoffentlich – einen weiten Weg hinter sich. Doch zum Leidwesen vieler Neuwagen-Käufer tritt ein sofortiger Wertverlust ein, sobald man das Fahrzeug erworben hat. Der monetäre Verlust ab Autoanmeldung ist unvermeidbar und betrifft grundsätzlich alle Fahrzeugmarken und -klassen. Wie rasch der Wagen tatsächlich an Wert verliert, hängt allerdings von verschiedenen Faktoren ab. Um große finanzielle Einbußen zu vermeiden, lohnt es sich daher, die voraussichtliche Marktwert-Entwicklung bereits beim Neuwagenkauf zu berücksichtigen. Für Sparfüchse ist freilich der Kauf eines Gebrauchtwagens die bessere Option: Er verliert – verglichen mit einem Neuwagen – weniger rasch an Wert, da er die Zeit des größten Wertverlusts bereits hinter sich hat.

Wertverlust eines Wagens

Die Unternehmensberatung Bähr & Fess Forecasts ermittelt jährlich Prognosen zum Wertverlust aktuell zugelassener PKWs. Der Wertverlust eines Neuwagens verläuft demnach nicht linear: Am stärksten schrumpft der Wert im ersten Jahr nach der Zulassung. Im Schnitt büßt ein Neuwagen bei einer angenommenen Jahresfahrleistung von 15.000 Kilometern hier 24,2 Prozent seines Werts ein. Danach stabilisiert sich der Wertverlust bei etwa 5 bis 6 Prozent pro Jahr. Diese Durchschnittswerte lassen sich als grobe Formel zur Berechnung des Verlusts in Prozent heranziehen. Es bestehen jedoch erhebliche Unterschiede in den Fahrzeugklassen. Nicht nur die Art des Fahrzeugs (Cabrio, Limousine, Kombi) spielt dabei eine Rolle, auch das Image des Herstellers und die Beliebtheit des jeweiligen Modells haben Einfluss auf den Marktpreis. Stärker an Wert verlieren derzeit etwa hubraumstarke Benzinfahrzeuge oder große SUVs. Der Grund: Aus Rücksicht auf die Umwelt und die eigene Geldbörse wenden sich hierzulande immer mehr Gebrauchtwagen-Käufer von verbrauchsstarken Fahrzeugen ab.

Preis eines Gebrauchtwagens

Konkret hängt der Preis eines Gebrauchtwagens von zahlreichen Faktoren ab. Baujahr und Kilometerleistung liefern einen groben Anhaltspunkt dafür, welchen Preis man beim Verkauf des Wagens erzielt. Darüber hinaus ist der Verlust abhängig von Farbe und Ausstattung: Generell stärker nachgefragt werden gängige Lackierungen wie Schwarz, Silber oder Weiß, auffällige Farben können hingegen ein Hindernis für einen guten Verkaufspreis sein. Bessere Marktchancen haben auch Fahrzeuge mit beliebten Ausstattungsmerkmalen wie Klimatisierung, Assistenzsystemen oder Rückfahrkamera. Wer diese Faktoren bereits beim Neuwagenkauf berücksichtigt, dem bleibt bei einem späteren Verkauf des Wagens wesentlich mehr in der Tasche.

Premiumautos haben geringen Wertverlust

Bestimmte Marken erweisen sich am Gebrauchtwagenmarkt wesentlich wertstabiler als andere. Auffällig ist etwa der geringere Wertverlust im Premiumsegment: Bei Marken wie BMW, Porsche oder Audi lässt sich beim Wiederverkauf im Schnitt ein besserer Verkaufserlös erzielen. Das gilt freilich nur, wenn man den relativen Verlust in Prozent zugrunde legt. In absoluten Zahlen gemessen, fällt der Verlust bei Marken wie Dacia oder Citroen natürlich geringer aus, da diese Fahrzeuge in der Anschaffung wesentlich günstiger sind. Um ein konkretes Beispiel zu bringen: Für den Kleinwagen Dacia Sandero prognostiziert Bähr & Fess Forecasts bis 2020 einen absoluten Wertverlust von 3548 Euro – bei einem Neupreis von gerade einmal 6890 Euro. Das entspricht einem relativen Restwert von 48,5 Prozent. Der Mittelklasse-Wagen Audi A 5 Sportback verliert hingegen bei einem Neupreis von 40.850 Euro bis 2020 in absoluten Zahlen 18.791 Euro, was einem Restwert von 54 Prozent entspricht.

Wertverlust hängt auch vom Pflegezustand ab

Fahrzeugbesitzer können auch selbst einiges dazu beitragen, um den Wertverlust ihres Wagens gering zu halten. Neben Kilometerleistung und Baujahr hat der Pflegezustand des Wagens einen erheblichen Einfluss auf den Verkaufspreis. Es empfiehlt sich daher, alle vom Hersteller empfohlenen Wartungen rechtzeitig durchführen zu lassen und im Serviceheft zu dokumentieren. Auch nötige Reparaturen sollte man niemals aufschieben. Besonders ungünstig ist es, im Auto zu rauchen: Der Geruch lässt sich aus dem Wagen kaum noch entfernen und schreckt viele Käufer ab. Auch Unfallautos lassen sich nur schwer wieder verkaufen – und zwar unabhängig davon, ob man selbst den Unfall verursacht hat.

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