Tipps für den Gebrauchtwagenkauf
Ein Gebrauchtwagenkauf basiert nicht nur auf Vertrauen – man hat selbst die Möglichkeit, genau jenes Fahrzeug zu finden, mit dem man zufrieden wird: Wir erwähnen 10 hilfreiche Tipps, wie der Gebrauchtwagenkauf reibungslos gelingen kann.
Inhalt
1. Welches Budget hast du für deinen Autokauf?
2. Wahl des Kraftfahrzeugs
3. Sich über den Autotyp informieren
4. Problemzonen und so weiter
5. Aufmerksames Lesen des Inserates
6. Gebrauchtwagenüberprüfung – selbst oder vom Profi?
7. Probefahrt mit dem Auto
8. Privat oder Händler?
9. Auto – Preisverhandlungen
10. Kaufvertrag
2. Wahl des Kraftfahrzeuges
Und schon sind wir mittendrin in der Autowahl. In der Regel gilt: Wer über ein gesundes Ego verfügt, wird den Pkw höchstwahrscheinlich nach den eigenen Vorlieben und Vorteilen wählen – und weniger dazu, Freunde und Nachbarn neidisch zu machen oder die Dominanz im Straßenverkehr auszuleben.
Das Fahrzeug muss also zu den eigenen Transportbedürfnissen passen. Hier stellt sich die Frage, ob man wegen einer einzigen Urlaubsreise im Jahr das größere Kraftfahrzeug braucht – doch das ist eine lange Diskussion. Als Antwort auf die Frage kann man „nein“ wählen, wenn man das nötige Kleingeld hat, sich für 14 Tage Urlaub im Jahr etwas größeres ausleihen zu können. Mit „ja” sollte man hingegen antworten, wenn man sich nichts ausleihen kann und bei der Urlaubsfahrt zu viele Gepäckstücke mitnehmen muss. Da würde sich also tatsächlich ein größeres Fahrzeug lohnen.
Auch Typ und Automarke müssen zur eigenen Persönlichkeit passen, da haben wir alle unsere eigenen Vorstellungen und Vorlieben. Ob man sich in einem Wagen wirklich so wohl fühlt, wie man von außen denkt, kann nur eine Probefahrt klären – da möchte dann das Bauchgefühl gleichberechtigt mit dem Sachverstand entscheiden, zwei miteinander fast unschlagbare Ratgeber.
Vor allem sollte man die Nähe der Werkstatt berücksichtigen, bei der man sich gut aufgehoben fühlt. Schließlich muss ein Fahrzeug auch regelmäßig zum Service, und hier und da wird wohl auch bei sorgfältiger Auswahl eine Reparatur anfallen. Wer dann keinen weiten Weg zur Werkstatt hat und sich dort menschlich sowie fachlich willkommen fühlt, hat ein weiteres Argument für eine bestimmte Automarke gefunden.
4. Problemzonen und so weiter
Zu den Schwachstellen geben auch die Ersatzteilpreise (und nicht zu vergessen: die Ersatzteilpolitik!), die Reparaturfreundlichkeit und die eigenen Fähigkeiten beim Reparieren Anhaltspunkte für künftige Kosten. Die sogenannte Ersatzteilpolitik heißt: Ist ein Hersteller nicht einverstanden mit der Fabrikation von Nachbauteilen, dann ist man sozusagen seinen Ersatzteilpreisen ausgeliefert. Allerdings muss man bei Originalteilen auch in Betracht ziehen, dass diese oft hochwertiger sind.
Die Mischung dieser Faktoren steckt die künftigen Erhaltungskosten ab: Es gibt Fahrzeuge, da kosten neue Fahrwerksgummis und Traggelenke zusammen nicht mehr als einen Hunderter, und jeder Bastler, der ein wenig Ahnung hat, kann sie auch selber tauschen. Hierzu zählt beispielsweise der Volvo 740/940. Bei anderen Kraftfahrzeugen kann man die Gummis nicht einzeln erwerben, sondern nur zusammen mit den Querlenkern, und nach dem Auswechseln muss die Fahrwerksgeometrie neu justiert werden. Dann sind auf jeden Fall ein bis zwei Tausender fällig.
Ein anderes Beispiel ist: Bei einigen Fahrzeugen kann der Zahnriemen am Straßenrand mit einem Werkzeugset, wie man es Zuhause hat, getauscht werden. Bei anderen Modellen muss die Fachwerkstatt mit Spezialwerkzeug und dünnen Plättchen zum Justieren der Riemenspannung ran.
6. Gebrauchtwagenüberprüfung – selbst oder vom Profi?
Jetzt kommt einer der wichtigsten Sätze einer Kaufberatung, und fasst alle kennen ihn: Niemals aber auch (NIEMALS!) ein Fahrzeug nur nach den Worten und Fotos der Vorbesitzer kaufen, ausgenommen man möchte einen Ersatzteilspender um ein paar Hunderter. Fahrzeuge können auf Bildern wie junge Gebrauchtwägen aussehen, und der Bodengruppe fehlen dennoch große Blechpartien, weil sie weggerostet sind. Eine fachgerechte Beurteilung eines Kraftfahrzeuges ist dort zu erwarten, wo auch Autochecks stattfinden, also in der Werkstatt deines Vertrauens.
Eine kompetente Beurteilung eines Autos kann man auch von Automobilclubs wie dem ADAC erwarten. Extra für eine Überprüfung beizutreten zahlt sich schon dann aus, wenn nur ein kleiner Mangel entdeckt wird, und erst recht, wenn von den Profis eine große, für Laien verborgene Schwachstelle entlarvt wird.
Es könnte sein, dass diese Mängel auch durchaus den Vorbesitzern unbekannt gewesen waren. Nur wenige Personen haben ihr Fahrzeug jemals von unten gesehen, und viel mehr als das, was im letzten TÜV-Bericht stand, wissen sie bei aller Ehrlichkeit nicht.
Selbstverständlich braucht eine sorgfältige Überprüfung Zeit und die muss man sich unbedingt nehmen. Achtung: Den bekannten Satz („Ich hab noch zwölf Interessenten, da sollten Sie sich schnell entscheiden!“) trifft man auch beim Fahrzeugkauf. Im Zweifelsfall nicht ernst nehmen und sich keinen Druck machen lassen.
Überdies ist es empfehlenswert, einen professionellen Abgastest zu machen, er gibt viel über den Zustand des Motors und seiner Peripherie bekannt.
Ein wichtiger Leitfaden, falls man den Zustand eines Wagens selbst beurteilen mag: Immer (IMMER!) drunterlegen und nach Roststellen suchen. Dafür einen Einweg-Arbeitsanzug aus dem Baumarkt oder Arbeitskleider und eine Kopftaschenlampe mitbringen. Was beispielsweise im Winter von Auftaumitteln auf den Asphalt gestreut wird, ist sehr aggressiv. Etwas ältere Fahrzeuge zeigen wieder Rostschäden wie in den 70er Jahren.
Unten und am Heck-Frontblech sollte auch nach schlecht reparierten Unfallschäden gesucht werden. Man erkennt die Schäden am welligen Blech. Ein Schichtdicke-Messgerät für den Pkw-Lack ist optimal, es gibt auch sehr simple und relativ günstige Versionen auf Magnet-Basis – die natürlich bei Kunststoffkarosserien und Alukarosserien nicht funktionieren. Jede nachlackierte Stelle wurde nicht einfach so lackiert (eine Lackierung hat immer einen bestimmt Grund).
Bremsscheiben, Reifen und viele Ausstattungsdetails (Klimaanlage, Fensterheber, …) sind auch für einen Laien einfach zu überprüfen. Wer herausfinden möchte, ob der im Inserat vermerkte Kilometerstand der Wahrheit entspricht, findet vor allem Indizien im Abnützungsgrad des Lenkrads, des Fahrersitzes und der Pedalgummis.
8. Privat oder Händler?
Unkomplizierter ist die Sache mit der Probefahrt natürlich bei Händlern, überhaupt ist bei einem Händler in der Regel dieser Punkt sicherer: Händler sind zur Gewährleistung verpflichtet, Privatverkäufer dagegen nicht. Dafür sind Gebrauchtautos bei Händlern meist etwas teurer, es ist ja noch die Mehrwertsteuer zu zahlen, und einige Gehälter müssen aus dem Verkauf schließlich auch noch herausgeholt werden.
Bei Privatverkäufern kann man auf die Freundlichkeit hoffen: Wenn jemand seinen Wagen wirklich „schweren Herzens“ verkauft, dann am besten an jemanden, wo er es in guten Händen haben wird. Es soll auch schon Privat-Verkäufer gegeben haben, die sich selbst runterhandeln, um dem Wunsch-Käufer eine Chance auf den Erwerb des Fahrzeuges zu geben.
Vor übertriebenen Preisen nach oben hin schützt allerdings auch die Sachkenntnis der Profihändler nicht, wie man bei der Fahrzeugsuche immer wieder feststellen muss.
10. Kaufvertrag
Ein Handschlag ist zwar rechtlich gültig, aber im Nachhinein schwer zu beweisen – sobald Komplikationen auftreten, könnte das Erinnerungsvermögen mancher Geschäftspartner schwach werden.
Beim Fahrzeugkauf ist also ein Vertrag Grundvoraussetzung: Man kann einen solchen Vertrag heutzutage zahlreich im Internet als Pdf finden. Tipp: Man braucht ihn auch anschließend in der Zulassungsstelle.
Gute Fahrt mit Ihrem neu erworbenen Kraftfahrzeug!
Wir sind Ihr Ansprechpartner in allen Angelegenheiten für:
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